EAA Hersfeld-Rotenburg

News & Aktuelles

Arbeitsplatz dauerhaft sichern

Beratung und Unterstützung für Schwerbehinderte und Unternehmen

HERSFELDER ZEITUNG – VON CHRISTINE ZACHARIAS

Hersfeld-Rotenburg – Konflikte lösen, Wege finden, die beide Seiten zueinander führen, scheinbar Unmögliches möglich machen – das gehört zu den Aufgaben von Michaela Kehl-Bätz und ihren Kolleginnen und Kollegen vom Integrationsfachdienst HersfeldRotenburg. Sie kümmern sich unter Einhaltung der Schweigepflicht um Menschen mit einer körperlichen oder psychischen Behinderung, die Probleme an ihrer Arbeitsstelle haben und um Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen. Die Kosten werden vom zuständigen Kostenträger übernommen.
„Ziel ist es, den Arbeitsplatz dauerhaft zu sichern“, betont Michaela Kehl-Bätz. Dabei sei der Integrationsfachdienst neutral und unparteiisch und Ansprechpartner für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. „Wir suchen eine Lösung, die für alle Beteiligten passt“, erklärt Kehl-Bätz.
Der Integrationsfachdienst, der im Kreis Hersfeld-Rotenburg in Trägerschaft des Vereins für Psychosoziale Hilfen „Die Brücke“ tätig ist, wird vom Integrationsamt des Landeswohlfahrtsverbandes beauftragt. Integrationsfachdienste gibt es in Hessen flächendeckend in allen Landkreisen und großen Städten. Sie werden finanziert aus der Ausgleichsabgabe, die Unternehmen bezahlen müssen, wenn sie ihrer gesetzlichen Verpflichtung, Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen, nicht nachkommen. Dieses Geld dient auch dazu, bei Bedarf technische Hilfen zu beschaffen oder Arbeitgeber finanziell zu unterstützen, wenn sie einen Nachteil aufgrund der Einschränkungen eines Arbeitnehmers haben. Auch in akuten Krisensituationen, bei psychischen Problemen, Mobbing oder einer innerbetrieblichen Umsetzung, bietet der Integrationsfachdienst Unterstützung an. „Oft hilft es schon, offen miteinander zu reden“, hat Michaela Kehl-Bätz festgestellt. Wenn reden alleine nicht hilft, kennen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IFD zahlreiche andere Möglichkeiten, um Probleme zur gegenseitigen Zufriedenheit zu lösen. Vier professionelle Beraterinnen und Berater, die sich in allen Fragen zu den Themen Behinderung und Arbeitsleben auskennen, stehen zur Verfügung. Bei Bedarf, wenn es zum Beispiel um bauliche oder technische Veränderungen geht, kann zudem ein Ingenieur des Integrationsamtes hinzugezogen werden. In Bad Hersfeld verfügt eine Mitarbeiterin außerdem über Kenntnisse in der Gebärdensprache, sodass sie auch Gehörlose beraten kann.

Chancen auf Arbeit verbessern

Neben der Sicherung von Arbeitsplätzen kümmert sich der Integrationsfachdienst mit dem Hessischen Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen (HePAS) auch darum, geeignete Beschäftigungsverhältnisse für Menschen mit Behinderungen zu finden. Dabei arbeite der IFD eng mit Jobcentern und der Agentur für Arbeit zusammen, erläutert Michaela Kehl-Bätz. Freiwillige Praktika, sozialversicherungspflichtige Probebeschäftigungen, Ausbildungsund Einstellungsprämien sollen helfen, dass schwerbehinderte Arbeitnehmer und potenzielle Arbeitgeber austesten können, ob Job, Person und Firma zusammenpassen.

Jobs für Jugendliche finden

Eine weitere inklusive Maßnahme, ZABIB, wird ebenfalls vom IFD betreut. Hier sollen die Zugangschancen von Jugendlichen mit Behinderungen auf den regulären Arbeitsmarkt nach der Schule verbessert werden, indem schon während des letzten Schuljahres ein begleitetes Betriebspraktikum organisiert und zusätzliche Förderung angeboten wird. Junge Menschen sollen so die Chance erhalten, eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden, die ihren Fähigkeiten und Neigungen entspricht, als Alternative zur Arbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Leider gebe es im Kreis Hersfeld-Rotenburg kaum inklusive Arbeitsstellen, bedauert Erwin Binkofski, Geschäftsführer der Brücke. Gerade in der Gastronomie, der Seniorenbetreuung oder in Kitas gebe es viele Einsatzmöglichkeiten, gerade auch für Menschen mit geistigen Behinderungen. Wer die Unterstützung des Integrationsfachdienstes in Anspruch nehmen will, sollte seinen Arbeitsplatz bzw. sein Unternehmen im Kreis Hersfeld-Rotenburg haben. Der IFD ist inzwischen am Benno-Schilde-Platz 6 in Bad Hersfeld zu finden.

Kontakt zur Terminvereinbarung:

Telefon: 06621/50943
Fax: 06621/50948
E-Mail: m.kehl-baetz@diebruecke-badhersfeld.de